Bevor nun produziert werden kann, sollte ein Drehbuch vorliegen. Ohne dieses weiß schlussendlich niemand was eigentlich gedreht werden soll. Das Drehbuch ist die Ausarbeitung eines Konzepts. Laut Schulbuch würde nach einem Konzept ein Exposé und dann ein Treatment folgen. Dann käme erst das Drehbuch ins Spiel. Das hat durchaus seine Berechtigung, hat sich jedoch in der Praxis im Bereich der Industriefilmproduktion nicht immer bewährt. Natürlich gibt es Produktionen bei denen dieses Vorgehen relevant ist. Doch der Großteil der Filme wird mit dem direkten Sprung von Konzept auf Drehbuch produziert. Teilweise passiert nicht einmal das. Zu denken ist dabei an Impressionsfilme, Testimonialvideos oder Moodfilme.
Ein Drehbuch definiert sehr genau was während des Films passiert. Besonders für den Auftraggeber ist es hilfreich, da er dadurch bereits geschrieben sieht, wie der finale Film aussehen wird. Außerdem erlaubt es das Drehbuch auch die Kosten exakt zu definieren. Anhand eines gut vorbereiteten Drehbuchs ist tatsächlich beinahe jeder Kostenpunkt ersichtlich. Ein Storyboard, welches im nächsten Kapitel behandelt wird, ist dafür noch geeigneter. Doch für den Großteil der Produktionen ist das Drehbuch das A und O.
Je nachlässiger am Drehbuch gearbeitet wurde, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich gewissen Zusatzkosten einstellen werden. Das soll nicht heißen, dass ein Drehbuch der Schlusspunkt kreativer Ideen ist, doch es gibt schon sehr genau vor, was passieren soll. Ergibt sich während des Produktionsprozesses noch die ein oder andere Änderung, dann ist das ein normaler kreativer Prozess. Dieser sollte auch zugelassen werden.
Bei besagten Impressionsfilmen, Moodfilmen oder Eventfilmen ergibt sich von vornherein, dass kein Drehbuch vorhanden sein kann. In diesem Fall gibt der Ablauf der Veranstaltung im Endeffekt vor, was gefilmt werden könnte. Der Kameramann muss dabei noch ein geübtes Auge haben und sehen können, was filmenswert ist. Dann kann nichts schief gehen.