Kostenfallen – Episode 10 – Animation
Animationen sind ein sehr weit gefasstes Feld. Es gibt unterschiedliche Arten zu animieren. Die Kosten, die hier entstehen können vom dreistelligen bis in ungeahnte Sphären liegen. Gerade in diesem Bereich können auch kleinste Änderungen an der Animation zu ungeahnten Kettenreaktionen innerhalb des Animationsablaufes führen. Aus diesem Grund ist bei solchen Projekten die akribische Vorarbeitet absolut essentiell. Ein animierter Film verzichtet auf den physischen Einsatz eines Kameramannes, von Licht- und Tontechnikern, von Make-Up und Co. Nichts desto Trotz kommen hier die VFX-Artists (Visual Effects Künstler) zum Einsatz. Diese machen oft in akribischer Kleinstarbeit nichts anderes als über einen bestimmten Zeitraum bestimmte Elemente, Farben, Flächen zu animieren. Jede Menge Denkarbeit ist hier nötig. Jede Menge physikalischer Dinge müssen berücksichtigt werden. Zusammenhänge müssen von vornherein gesehen werden und und und. Der Aufwand für Animationen kann, muss aber nicht, riesig sein.
Zu den unterschiedlichen Arten der Animation sei folgendes gesagt: Es gibt die klassische, analoge 2D Filmanimation. In dem Fall wird auf vorhandene Grafiken oder Bilder zurück gegriffen. Diese können dann entweder live für die Kamera gezeichnet werden oder einzig und allein am Rechner miteinander verknüpft werden. Je aufwendiger dies wird, desto kostenintensiver wird es. Auch wird mit zunehmendem Aufwand die Wahrscheinlichkeit geringer, dass nachträgliche Änderungen preisgünstig umsetzbar sind. Es gibt Unterschiede, ob ein Film farbig oder schwarz-weiß produziert werden soll. Die Dauer der Animation spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. In der 3D Welt sieht das ganz anders aus. Wir sprechen nicht von 3D-Brillen oder dem 3D, welches aus Kinos bekannt ist, sondern von dreidimensionalen Gegenständen, Häusern, Figuren, die mittels Software erst einmal modelliert werden müssen. Hier können nachträgliche Änderungen massive Kostensteigerungen verursachen. Ohne Storyboard sollte niemand anfangen eine umfangreiche 3D Animation zu erstellen.
Wer nicht in der 3D Welt tätig ist, sondern wer mit sogenannten Whiteboardvideos arbeiten möchte, kann dies natürlich auch zu günstigeren Preisen tun. Hierzu wird oftmals lediglich ein Illustrator benötigt, der in Absprache mit dem Editor oder VFX Artist entsprechend animierbare Vorlagen liefert. Je besser Illustrator und Editor sich kennen, desto einfacher wird die Zusammenarbeit. Auch hier gilt wieder, dass es besser ist, wenn ein Filmproduktionsunternehmen komplett beauftragt wird und nicht Einzelkämpfer miteinander verknüpft werden, die voneinander nicht wissen, wie sie arbeiten. Das Lehrgeld zahlt am Ende oft der Kunde. Übrigens lassen sich für Animationen im Vorfeld kaum seriöse Angebote erstellen, solange kein Storyboard existiert. Denn erst dadurch wird der Aufwand für alle Beteiligten klar. Wer also ein Angebot erstellen kann, ohne dass 100% klar ist, wie die Animation aussehen soll, kann dies in aller Regel nicht seriös untermauern.