Spielevideos für Spielefreaks: Das sollten Spieleverlage wissen
Deutschland ist eine Spielenation. Brett-, Gesellschafts-, Strategie- oder Rollenspiele. Spiele, Spiele, Spiele: Davon gibt es viele. Allein die knapp 30 Verlage, die die Spieleautorenzunft listet, sprechen für sich: und das ist nur ein Bruchteil der Verlage, die es allein in Deutschland gibt. Seit über 40 Jahren zeichnet der Spiel des Jahres e. V. Spiele, Kennerspiele und Kinderspiele aus. Bekannte Brettspiele erobern die App-Stores. Im Spieleparadies Deutschland versorgen Verlage Familien, Kinder, Studenten und Co mit immer wieder neuen Ideen. Viele Verlage nutzen dafür mittlerweile Spielevideos, um für kleine Solitärspiele, mittlere Familienspiele oder komplexe Kennerspiele zu werben. Doch was muss eigentlich alles rein in solch ein Spielevideo? Und wieso gibt es überhaupt Spielevideos? Über Sinn und Zweck lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Lesezeit: ca. 4 Minuten
Warum gibt es Spielevideos?
Wer behält bei tausenden von Brett-, Karten- oder Würfelspielen den Überblick? Wie differenzieren sich Verlage und warum kommen die Spiele vom Lager auf den heimischen Tisch? Wegen gutem Marketing (unter anderem): Das geht auf der Spielwarenmesse in Nürnberg, der Spiel in Essen und auf vielen lokalen Events. Da der stationäre Spielwarenhandel eher ein Nischendasein fristet, drängen Verlage in Supermärkte, Kaufhäuser oder Buchhandlungen. Dort platzieren sie sich, wo sie nur können. Und natürlich sind Online-Shops ein großer Absatzbringer. Doch ein Brettspiel, Kinderspiel, Würfel- oder Kartenspiel ist oft mehr als das reine Spielvergnügen. Materialien, Aussehen, Größenverhältnisse und Co: All das lässt sich in einem Online-Shop nicht erfassen. Spielevideos helfen, Spiele digital haptisch zu machen.
Was wollen eingefleischte Brettspielfans wissen?
Eingefleischte Spielefans wollen mehr als das Bild auf der Schachtel: Sie wollen das Spielmaterial sehen: Wie liebevoll ist es gestaltet? Welche Materialien liegen in der Schachtel und wie groß sind diese? Wie viel Spielmaterial ist in der Box und sind Säckchen dabei oder gibt es ein Ordnungssystem? Wie sieht die Anleitung aus und in welchen Sprachen existiert sie? Welches Größenverhältnis haben die Materialien zueinander? Kennern ist das wichtig, da sie so abschätzen, wie die Qualität des Spiels ist. Natürlich kommt es auch auf das Spielprinzip an, doch ein tolles Prinzip bei minderer Materialqualität: Das geht nicht gut. Und da komplexe Spiele nicht immer günstig sind, wollen Spielefans gern im Vorfeld so viel wie möglich wissen.
Was wollen Eltern und Großeltern sehen in einem Spielevideo?
Auch wer kein bekennender Spielefan ist, freut sich über ein paar generelle Informationen: Welches Spielmaterial wird genutzt? Ist es aus Holz oder Plastik und könnten sich meine Kinder oder Enkel daran verschlucken? Ab wie vielen Jahren ist das Spiel und wie viele Spieler spielen mit? Wie lange dauert das Spiel und wie ist so ungefähr das Spielprinzip? Menschen, die selten spielen, interessieren sich häufig weniger für Details, sondern für das große Ganze. Spielevideos transportieren genau das und machen ein Spiel erlebbar, das nicht im Laden steht, sondern nur online greifbar ist.
Welche Spielevideos gibt es?
Es gibt diverse Arten von Spielevideos, doch prinzipiell kristallisierten sich drei hauptsächliche Typen heraus in den letzten Jahren: Ein Vorstellungsvideo stellt ein oder mehrere Spiele oberflächlich bis detailliert vor. Häufig erklärt jemand vor der Kamera das Spielprinzip, sodass klar wird, welche Elemente und welches Material relevant sind. Diese Videos dauern häufig mehrere Minuten und richten sich an Menschen mit Zeit oder Käufer*innen des Spiels. Daraus folgt oft ein Video über die Spielanleitung: Es erläutert das Spielprinzip im Detail und klärt auftretende Fragen. Diese Videos richten sich an Menschen, die das Spiel bereits kauften und vorhaben, es demnächst zu spielen. Erklärvideos für Spieleanleitungen lohnen sich oft bei komplexen Spielen. Der dritte Typ ist das kurze und knackige Produktvideo für Amazon und Online-Shops. Diese oft wenige Sekunden dauernden Videos lösen Emotionen aus und leiten den Kauf ein. Hier geht es selten um Spielprinzip oder Material, sondern um die Geschichte, in der das Spiel spielt.
5 Dinge, die definitiv rein müssen in Spielevideos!
Arbeiten Sie, je nach Zielgruppe, die einzelnen Themen weiter aus. Die komplette Anleitung interessiert die wenigsten Neukunden, dennoch lohnt es sich, diese anzureißen. Letztlich sichern diese vier Themen, dass sich Eltern gut fühlen, die etwas „Gutes“ für ihr Kind kaufen möchten oder Spielefans, die Wert legen auf mehr als nur ein paar lustige Spielstunden:
1. Haptik und Optik des Spielmaterials
2. Güte und Qualität des Spielmaterials inklusive Verpackung
3. Größenverhältnisse
4. Anriss des Spielprinzips (mehr oder minder detailliert)
5. Preise, Siegel, Zertifikate, Gewinne, Nominierungen
Wie drehe ich Spielevideos?
Das behandeln wir an dieser Stelle etwas stiefmütterlich, wollen es aber nicht außen vor lassen: Sie brauchen Kamera, Ton, Licht und eine Umgebung, die sich für das individuelle Spiel eignet (Studio, Wohnzimmer, WG-Zimmer, Kinderzimmer). Zudem benötigen Sie eine Person, die charismatisch ist und zum Spiel passt. Diese kennt das Spiel aus dem Stegreif, sodass sie es natürlich erklärt. Sie denken es sich sicher: Ganz so einfach ist die Sache mit Kamera, Ton, Licht und Umgebung am Ende doch nicht. Aber dafür haben Sie ja die Pioniere.